Von: Jan Omvlee, TPO – Bildungsminister für Primar- und Sekundarbildung Dennis Wiersma (VVD) soll in seinem ersten Amtsjahr regelmäßig gegenüber Beamten “ausgerastet” sein. Die Tageszeitung De Telegraaf berichtet dies aufgrund einiger anonymer Quellen innerhalb des Ministeriums, und Wiersma gibt über einen Sprecher zu, dass die Vorfälle stattgefunden haben. Türen zuschlagen, schreien und Menschen zum Weinen bringen sind nicht gerade die kommunikativen Fähigkeiten, die man in einer Führungspersönlichkeit erwarten würde.
Wiersma soll dieses Verhalten, im Bildungsbereich auch als “Mobbing” bekannt, vor allem gegenüber jüngeren Beamten in der Anfangsphase ihrer Karriere gezeigt haben. Laut seinem Sprecher sei er manchmal “zu anspruchsvoll, zu scharf und manchmal zu heftig” gewesen, aber das habe sich inzwischen verbessert. Nachdem der Skandal um Matthijs van Nieuwkerk bei BNN-VARA ausbrach, kam auch im Ministerium für Bildung, Kultur und Sport Bewegung ins Spiel. Nach internen Beschwerden soll Wiersma erkannt haben, dass er zu anspruchsvoll gegenüber seinen Mitarbeitern ist. Die daraufhin eingeleiteten Gespräche zwischen Wiersma und seinen Beamten laufen noch immer. Im ersten Jahr seit seinem Amtsantritt haben mehrere Beamte nach anderer Arbeit gesucht.
Die Zahl der gemeldeten Fälle von unerwünschtem Verhalten im Ministerium für Bildung, Kultur und Sport ist 2022 im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie gestiegen. Während der Pandemie war diese Zahl aufgrund der vielen Heimarbeit ohnehin niedriger. Der Anstieg entspricht laut Ministerium selbst einem Trend, bei dem mehr Aufmerksamkeit auf beispielsweise Einschüchterung oder Diskriminierung am Arbeitsplatz gerichtet ist. Es wurde bereits eine Untersuchung zu Umgangsformen bei einer Abteilung des Ministeriums für Bildung, Kultur und Sport (OCW) eingeleitet, aber das Ministerium wollte nicht angeben, um welche Abteilung es sich handelte.