BERLIN (AP) – Deutsche Beamte haben am Mittwoch den Weg für ein landesweit gültiges ÖPNV-Ticket zum Preis von 49 Euro (48,50 Euro) pro Monat freigemacht. Es handelt sich dabei um einen langfristigen Nachfolger des Super-Billigtickets, das diesen Sommer für drei Monate erhältlich war und sich großer Beliebtheit erfreute.
Wie Verkehrsminister Volker Wissing mitteilte, haben Vertreter des Bundes und der 16 Bundesländer bei einem Treffen in Berlin die Finanzierungsfragen geklärt. Er sagte, das neue Deutschlandticket werde “so schnell wie technisch möglich” eingeführt, hoffentlich Anfang 2023.
Im Juni, Juli und August verkaufte Deutschland ein “9-Euro-Ticket”, mit dem man für nur 9 Euro pro Monat die regionalen Zug-, Bus- und Straßenbahnnetze im ganzen Land nutzen konnte. Es war Teil der Bemühungen, die durch Russlands Krieg in der Ukraine angeheizte Inflation zu bekämpfen und die Menschen dazu zu bewegen, auf umweltfreundliche öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und weniger Benzin zu verbrauchen.
Der Ruf nach einer Art Nachfolger zu nachhaltigeren Kosten war weit verbreitet. Ein Hauptargument war die Gültigkeit des Tickets in allen deutschen Regionalverkehrsnetzen, in denen es eine Vielzahl von Tarifen gibt, die schwer zu überblicken sind.
Das neue Ticket soll papierlos sein und für einen Monat oder als Dauerausweis erhältlich sein. Wie sein Vorgänger wird es nicht für Intercity-Züge gültig sein – mit Kreativität und viel Geduld kann man aber auch mit Regionalzügen Fernreisen unternehmen.
Der Bund hat angeboten, das neue Ticket mit jährlich 1,5 Milliarden Euro zu subventionieren; die Länder haben sich vor einigen Wochen bereit erklärt, dies ebenfalls zu tun, sofern eine Einigung über die Bundesfinanzierung des Regionalverkehrs erzielt wird.Nach der am Mittwoch erzielten Einigung werden diese Mittel in diesem Jahr um 1 Milliarde Euro aufgestockt und danach um 3 % pro Jahr erhöht, sagte Wissing.
Das sei weniger als die ursprüngliche Forderung der Länder. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wuest sagte, es handele sich um das “absolute Minimum”, das für die Aufrechterhaltung des derzeitigen Angebots erforderlich sei. Einige seiner Kollegen äußerten sich noch kritischer.